Du scheinst schon länger im Horizont-Newsletter zu werben, wie ich jetzt erst feststelle. Denn vor der unten abgebildeten Anzeige erinnere mich an eine ähnliche zu The Atlantic. Zumindest habe ich den Artikel dazu beim Stöbern auf Deiner Website gesehen, nachdem ich den hier beworbenen Text gelesen habe. Und Kantar ist auch von Dir, nicht denen selbst gewesen?
Ich hätte wohl auch diese Anzeige nicht geklickt, wenn das Katapult-Magazin nicht gerade aufmerksamkeitsstark mit dem Cornelsen-Verlag aneinandergeraten wäre. Denn ich mag es nicht, wenn Werbung keinen wirklich erkennbaren Absender hat. Das kleine “Editorial Media” über der Headline hat bis eben selbst mir als Brancheninteressiertem nichts gesagt. Und weiß immer noch nicht, ob es der Name Deiner Initiative ist oder die Gesamtheit der von Dir vertretenen Markenmedien bezeichnen soll. Du antwortest sicher: beides. Und das ist wohl ein nicht unwesentlicher Teil des Problems.
Über obige Anzeige möchte ich gar nicht allzuviele Worte verlieren. Neben der ungewissen Herkunft stößt vor allem die Textdopplung in Bild und Schrift negativ auf. Aber das geht wohl eher an den beschränkten Horizont als an Dich.
Kommen wir zum Artikel selbst: Dein Autor Nils Jacobsen klöppelt da aus zwei Tweets und einem Interview schnell ein paar Absätze zusammen, um das vertraglich vereinbarte Anschlagsziel zu erreichen. Es muss wohl schnell gehen, weshalb er auf immergleiche Formulierungen zurückgreift:
…ein Wissensmagazin, das…
…Magazin für Kartografie und Sozialwissenschaft, das…
…Gründung eines Magazins, das…
…Printmagazins, das…
…das Sonderheft Knicker, das…
Weitere Zitatstücke wie “ein Satz, der”, “Studien, die”, “eine Weltkarte, in der”, “Grafiken, die”, “Hefte, die”, “Umsatzexplosion, die” daß nahezu keine Zeile von Jacobsens Text ohne diese Relativsatzkonstruktion auskommt. Das ist auf der Artikellänge dann recht ermüdend zu lesen. Zum Wachhalten werden dann Fehler eingebaut, deren Suche bei der Lektüre wachhält: “Gerade in der Corona-Zeit hat Katapult einen rasanter Anstieg verbucht – die Zahl der Abonnenten hat sich seit Ende März mehr als verdoppelt.”
Auf der About-Page lesen wir:
Editorial Media ist professioneller Journalismus auf allen Kanälen und hochwertiges Umfeld für Marken. Garant der hohen journalistischen Qualität sind die deutschen Verleger.
Ob diese Eigenveröffentlichung des VDZ auch den eigenen Ansprüchen gerecht wird – das zu beurteilen überlasse ich jeder/mn Lesenden selbst.
Ausdrückliche Grüße
Hendrik
Was sagt es über einen "Tech-Reporter" aus, wenn 2 der 3 Links unter "Weitere Profile im Netz" nicht mehr funktionieren?